Dezember 10

Ostfalen-Spiegel berichtet künftig nur noch eingeschränkt

In eigener Sache

Ostfalen-Spiegel berichtet künftig nur noch eingeschränkt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit bald drei Jahren ist der Ostfalen-Spiegel online. Anfangs wurde nur sporadisch eigene Beiträge veröffentlicht, später kamen zunehmend mehr Pressemitteilungen und ähnliche Informationen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) hinzu. Damit nahm auch die Zahl der täglichen Zugriffe beständig zu. Der Ostfalen-Spiegel ist mit seinen mehreren hundert Zugriffen am Tag jedoch immer noch eine kleine Nachrichten- und Blog-Seite geblieben. Aber auch diese kleine Seite bedarf in ihrer aktuellen Form der täglichen Arbeit.

Die Redaktion besteht aber im Wesentlichen unverändert aus einer Person, also mir. Aus beruflichen Gründen werde ich bis auf weiteres aber nicht mehr jeden Tag die Zeit oder Energie aufbringen können, diese Arbeit zu leisten. Deshalb informiere ich nun an dieser Stelle alle Leserinnen und Leser darüber, dass ich die Veröffentlichung der genannten NGO-Pressemitteilungen drastisch reduzieren werde. Es kann künftig also auch über eine oder gar mehrere Wochen hier keine Veröffentlichungen geben. Eigene Beiträge gab es ja ohnehin nur in unregelmäßigen Abständen. Auch diese Abstände werden sich künftig vermutlich vergrößern.

Ich bitte alle Leserinnen und Leser dafür um Verständnis und sage dafür schon mal vielen Dank wie auch für das bisherige Interesse am Ostfalen-Spiegel!

Sollte jemand ein Interesse daran haben, diese nun entstehende Lücke auf die eine oder andere konstruktive und positive Weise redaktionell auszufüllen, so nehme ich entsprechende Anfragen mit Interesse entgegen.

Als Basis für eine Mitarbeit in der Redaktion oder für die Veröffentlichung von Beiträgen im Ostfalen-Spiegel sollten sich Interessierte mit dem in der Selbstdarstellung und in den Hauptartikeln „Gedanken zum Zeitgeist“ formulierten Selbstverständnis und der damit erfolgten Verortung des Ostfalen-Spiegels zumindest grundsätzlich identifizieren können. Der Ostfalen-Spiegel will kritisch sein, nicht um jeden Preis radikal.

Wolfenbüttel, Dezember 2012.

Rainer Elsner

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August 5

externe Veröffentlichungen im Ostfalen-Spiegel

Der Sinn von externen Veröffentlichungen im Ostfalen-Spiegel:

aus einer machiavellistischen Denkungsart heraus geführte Politik

(re) Wie einleitend zum vorangegangenen Artikel bereits angesprochen geschieht die Veröffentlichung von Aufsätzen aus den NachDenkSeiten (oder auch anderen kritischen Medien) in unregelmäßigen Abständen, um wichtige Themen und Informationen weiterzutragen und auf solche kritischen Medien aufmerksam zu machen.

Beitrag gegen Gleichschaltung und Verdummung

Es geschieht auch, um einen Beitrag zu leisten gegen die „Gleichschaltung“ und Verdummung, die in unserer inzwischen auf wenige Machtzentren verdichteten Medienlandschaft stattfindet. Themen wie beispielsweise die Eurokrise oder die Griechenlanddebatte werden in den allermeisten Publikationen mit den gleichen Informationen (und Nicht-Informationen), aus dem gleichen Blickwinkel und mit der gleichen Zielsetzung weitergetragen. Eine verschiedene Blickwinkel einnehmende Berichterstattung findet häufig nicht statt – eben auch nicht, wenn verschiedene Publikationen zu Rate gezogen werden. Stattdessen finden bis runter in lokale Redaktionen Spiegelfechtereien statt, die den aus einer machiavellistischen Denkungsart heraus regierenden Exekutivorganen wie Bürgermeister, Ministerpräsidenten oder Kanzlerinnen sekundieren. Sicher trifft dies weder auf alle Amtsträger noch auf alle Medien zu, aber der beschriebene Sachverhalt hat mittlerweile beängstigende Ausmaße angenommen.

Ein wenig Hoffnung

Was ein wenig Hoffnung bereitet: Selbst in der konservativen Presse wird diese Gefahr mittlerweile offen diskutiert. Der jüngst erschienene Artikel „Der Politikstil der Kanzlerin: Das System M“ von Gertrud Höhler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bringt es deutlich auf den Punkt. Schon im Vorspann wird die Gefahr wie die Kritik an der Politik von Merkel unmissverständlich genannt: „… So arbeitet sie am Zerfall der Demokratie“. Und dieser Politikstil findet sich in seinem Prinzip eben bis runter auf die Ebene der Bürgermeister wieder.

Kontrapunkte

Da liefern Publikationen wie die NachDenkSeiten regelmäßig wichtige „Kontrapunkte“, weitere Informationen und verhelfen mitunter erst zum richtigen Blick auf die Vorkommnisse. Wer sich wirklich ein umfassendes Bild von der jeweiligen Situation machen will, sollte immer auch solche unabhängigen Medien zur Meinungsbildung heranziehen. Es geht um nicht weniger als Freiheit, Demokratie und Menschenrechte!

Weitere Informationen

Niccolò Machiavelli

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Juli 20

Ostfalen-Spiegel: Neue Artikelserie „Anstoß“

Neue Artikelserie „Anstoß“ im Ostfalen-Spiegel

Denkanstöße zu aktuellen Themen

Wolfenbüttel, 14.07.2011. (re) Der Ostfalen-Spiegel führt eine neue Artikelserie mit eigener Kategorie ein. Die Artikelserie heißt „Denk-Anstoß“, die Kategorie trägt den Namen „Anstoß“. Denn in dieser Kategorie werden kurze Denkanstöße notiert, die in der Regel zu aktuell kontrovers diskutierten Themen passen. Die kurzen Artikel haben auch kommentierenden Charakter, stellen aber primär eine oder wenige bedenkenswerte Fragen in den Raum. Diese Fragen mögen dann zum Denken und vielleicht auch zum Diskutieren anregen. Der kommentierende Anteil ist somit zugleich ein erster Diskussionsbeitrag.

Mit dieser Kategorie will die Redaktion versuchen, trotz der begrenzten Zeit den Eigenanteil in den Veröffentlichungen etwas zu erhöhen.

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März 15

Ostfalen-Spiegel: Den Atomausstieg selber machen

Ostfalen-Spiegel wechselt zu Stromversorgung absolut ohne Atomkraft

Den Atomausstieg selber machen!

Wolfenbüttel, 15.03.2011. (re) Bereits seit Jahren bezieht die Redaktion laut ihrem Energieversorger ihren Strom zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen frei von Atom- und Kohlestrom. Bei vielen Anbietern ist dies allerdings nur ein Tarif neben Tarifen mit Atom- und Kohlestrom (meist von den vier großen deutschen Energieversorgern und Atomkraftwerksbetreibern). Entsprechend werden diese Energieversorger mindestens indirekt weiter unterstützt. Hinzu kommt, dass nur ein stetiger Zubau von ökologisch verträglichen Kraftwerken zu einem tatsächlichen Atomausstieg führt.

Atomkonzern E.ON hält einen Anteil von 26 Prozent an den Stadtwerken Wolfenbüttel

Bereits vor dem Erdbeben und dem damit verbundenen atomaren Notstand in Japan hat die Redaktion den Wechsel zu Greenpeace Energy eingeleitet. Ausschlaggebend für die Entscheidung für diesen Anbieter sind der konsequente Vertrieb von ökologisch verträglichem Strom ohne Atom und Kohle, der Bau eigener, sauberer Kraftwerke und das Genossenschaftsmodell. Hinzu kommen die Besitzverhältnisse des bisherigen Stromversorgers, der Stadtwerke Wolfenbüttel. Der große Atomkonzern E.ON AG hält über den Regionalversorger E.ON Avacon AG einen Anteil von 26 Prozent an den Stadtwerken Wolfenbüttel (die übrigen 74 Prozent gehören der Stadt Wolfenbüttel). Somit wurde der Energieversorger E.ON auch direkt unterstützt. Dies gab den letzten Anstoß zum Wechsel.

Atomausstieg selber machen

Die Redaktion des Ostfalen-Spiegels empfiehlt allen Leserinnen und Lesern, dringend über den eigenen Atomausstieg nachzudenken. Dabei ist Greenpeace Energy nicht der einzige empfehlenswerte Energieversorger! Sowohl für den eigenen Haushalt als auch für Gewerbebetriebe ist ein selbstgemachte Atomausstieg jederzeit möglich. Die Initiative “Atomausstieg selber machen”, ein Bündnis von Umweltverbänden, Verbraucherschutz-Organisationen und Anti-Atom-Initiativen, fordert seit 2006 dazu auf : “Wir rufen alle Menschen und Unternehmen in Deutschland dazu auf, kein Geld mehr an die Atomkonzerne und ihre Tochterunternehmen zu zahlen.” Auf der Internetseite von “Atomausstieg selber machen” finden sich zahlreiche Informationen zum persönlichen Atomausstieg und Empfehlungen für wirklich unabhängige Stromanbieter.

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Februar 17

Ostfalen-Spiegel überarbeitet – Nachtrag

Kurzer Nachtrag zur Überarbeitung des Ostfalen-Spiegels

Wolfenbüttel, 16.02.2011. (re) Unsere Situation lässt es notwendig erscheinen, sich zu besinnen! Und aus dieser Besinnung heraus sollten dann Diskussionen geführt werden. Den Kommunikation ist wesentlich! Als Denkanstöße, aber auch, da sich aus der Gesamtheit der Aufsätze „Gedanken zum Zeitgeist“ das Selbstverständnis und die Verortung des Ostfalen-Spiegels ergeben, werden diese Aufsätze nun auf einer eigenen statischen Seite „Zeitgeist“ zugänglich gemacht.

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Februar 14

Ostfalen-Spiegel überarbeitet

Kleine Überarbeitung des Ostfalen-Spiegels

Wolfenbüttel, 14.02.2011. (re) Mitte Februar wurde der Ostfalen-Spiegel einer kleinen Überarbeitung unterzogen. Hauptsächlich wurden dabei die statischen Seiten überarbeitet. In die Seite „Ostfalen-Spiegel“ wurde neben dem Abschnitt „In eigener Sache“ ein zweiter Abschnitt „Formalitäten“ eingefügt. Hier werden der Aufbau des Ostfalen-Spiegels, die einzelnen statischen Informations-Seiten, Artikel und Kategorien sowie die Kommentarfunktion erläutert.  In Folge dessen wurde die Seite mit der Erläuterung der Kommentarfunktion entfernt.

Neue Seite „Einkehr-Empfehlungen“

Neu hinzu gekommen ist eine kleine Service-Seite „Einkehr-Empfehlungen„, in welcher die Redaktion aus ihrer subjektiven Sicht Gaststätten in Ostfalen empfiehlt. Außerdem wurde die Seite „Verweise“ neu sortiert. Und es wurden in die Seiten „Impressum“, „Ostfalen-Spiegel“ und „Verweise“ ein verlinktes Inhaltsverzeichnis eingefügt.

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September 25

II. Das Recht, immer das laut zu sagen, was ist

Der Finger in der Wunde

oder

Das Recht, „immer das laut zu sagen, was ist“

Gedanken zum Zeitgeist II – im Ostfalen-Spiegel

Von Rainer Elsner

Allem Anschein nach befinden wir uns auf einem Weg, der in eine gefährliche Richtung führt. Doch wahrnehmen wollen wir dies nicht. Menschen, die Kritik an Missständen und Fehlverhalten äußern, werden lieber als Moralisten und Bedenkenträger bezeichnet und diffamiert. Anstatt ihre Kritik zum Anlass zu nehmen, über das Kritisierte nachzudenken, wird nur streng geprüft, wie diese Menschen selbst leben. Und wenn sie dann kein völlig untadeliges Leben führen (also normale Menschen sind), wird ihnen das Recht, Kritik üben zu dürfen abgesprochen. – Doch ist das zulässig – und hilfreich?

Frohe Kunde ist jederzeit willkommen. Eine angenehme Wahrheit hören wir alle gerne. Unbequeme Wahrheiten jedoch hört niemand gern. Aber schon Goethe wusste: „… auch eine schädliche Wahrheit ist nützlich, weil sie nur Augenblicke schädlich sein kann und alsdann zu anderen Wahrheiten führt, die immer nützlich werden müssen …“. Mit anderen Worten: Wenn wir die Augen vor der Realität verschließen, dann ändert sich die Realität dennoch nicht. Im Gegenteil, ungünstige Entwicklungen schreiten weiter voran. Und wir verpassen möglicherweise die letzte Gelegenheit, die Entwicklung in eine günstigere Richtung zu leiten. Es ist also unausweichlich notwendig, sich jederzeit jeder Wahrheit zu stellen. Denn nur dann haben wir die Möglichkeit, gefährliche Entwicklungen zu erkennen und mögliche Auswege zu finden.

Auf den einzelnen Menschen bezogen kann es persönliche Umstände geben, die für den Augenblick eine Wahrheit als nicht verkraftbar erscheinen lassen. Und die persönlichen Umstände können für den Augenblick den einzelnen Menschen auch am entschlossenen Handeln hindern. Das darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Wie auch ein einzelner Mensch sich in der Regel nicht völlig aus den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lösen kann und muss, wenn er eine gefährliche Entwicklung erkannt hat. Denn er wurde wie jeder andere Zeitgenosse ungefragt in diese Rahmenbedingungen hineingeboren und „muss“ in ihnen leben.

Über jeden Tadel erhaben?

Womit wir auch im eigentlichen Thema dieses Gedankenganges angekommen sind: Darf ein Mensch nur dann kritisieren, wenn er selbst über jeden Tadel erhaben ist? Darf zum Beispiel ein Mensch nur dann Kritik an unserer automobilen Gesellschaft üben, wenn er selbst kein Auto hat und fährt?

Solche Forderungen gehen häufig an Kritik aussprechende Menschen, wenn sie sich erlaubt haben, eine unbequeme Wahrheit zu verkünden. Es wird nicht zur Kenntnis genommen, dass sie einen wichtigen Hinweis gegeben haben, sondern sie werden lieber gefragt: Wie hältst du es denn selbst damit?

Und der Grund für eine solche Reaktion ist häufig Bequemlichkeit, mitunter auch purer Egoismus. Denn, wenn ich eine Wahrheit anerkenne, geht ja zugleich die Forderung an mich, etwas gegen die erkannte fehlerhafte oder gar gefährliche Entwicklung zu unternehmen. Doch unsere Bequemlichkeit will uns davon abhalten. Und der Egoist will unbequeme Wahrheiten ohnehin nur dann wissen, wenn sie ihn unmittelbar betreffen. Sonst sind sie ihm gleichgültig. Wenn sie aber ausgesprochen werden, könnte er sich aus sozialen Verpflichtungen heraus genötigt sehen, handeln zu müssen.

Unsere Bequemlichkeit und auch unser Egoismus verleiten uns deshalb gerne dazu, Kritiker lieber mundtot zu machen. Vor dem Aussprechen von Wahrheiten steht schon ihre Verheimlichung. Nach dem Aussprechen der Wahrheit beginnt der Widerstand mit der Diskreditierung des Kritikers. Je unfreier eine Gesellschaft ist, kann es dann weitergehen mit Verfolgung, Inhaftierung, Folter und sogar Mord! Das mag für uns hier in der Bundesrepublik Deutschland drastisch klingen. Der zugrunde liegende Gedanke konsequent zu Ende gedacht führt aber unausweichlich an solch drastische Punkte. Deshalb kam Rosa Luxemburg (Bild 2) auch zu ihrer bekannten Aussage:  [es] ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer ›das laut zu sagen, was ist‹.“ Und Rosa Luxemburg bezahlte diese Geisteshaltung schließlich dann auch mit ihrem Leben!

Wir dürfen also nicht vergessen: In einer freien Gesellschaft ist die Freiheit des Wortes eine zwingende Notwendigkeit für den Erhalt der freien Gesellschaft! Deshalb haben die Mütter und Väter des Grundgesetzes diese Freiheit auch in den unveräußerlichen Grundrechten festgeschrieben (Art. 5 Abs. 1 GG).

Zurück zur Kernfrage. Wie statthaft ist eine Kritik, wenn ein Kritiker sich gleichfalls kritikwürdig verhält?

Grundsätzlich gilt: Wenn jemand einen Zustand oder eine Handlungsweise als kritikwürdig erkennt, darf dieser Jemand seine Kritik auch äußern! Und dieses Recht steht selbstverständlich jedem Menschen zu. Schließlich ist kein Mensch unfehlbar! Und wenn nur Menschen ihre kritischen Gedanken äußern dürften, die über jeden Tadel erhaben sind, gäbe es wohlmöglich kaum noch Kritiker (was manche Zeitgenossen sicher begrüßen würden). Selbstverständlich geht mit meiner Äußerung einer Kritik auch die Forderung an mich selbst, an der Beseitigung des kritikwürdigen Zustandes mitzuwirken. Aber mit dem aussprechen der Kritik erkläre ich mich ja nicht zu einem „heiligen“ und unfehlbaren Menschen und verwirke ich selbstverständlich auch nicht mein Recht, am „normalen“ Leben teilzuhaben.

Auch im strengen kantischen Sinne charakterstarke Menschen schaffen es im alltäglichen Handeln kaum, ohne Fehl und Tadel zu bleiben – zumal es immer Bereiche geben wird, in denen Verhalten unterschiedlich bewertet werden kann und darf. Wenn wir die kantische Strenge nicht absolut streng interpretieren, dürfen wir jedem Menschen auch wieder Fehler zugestehen. Zu viele Umstände und Einflüsse behindern uns oder verstellen uns den Blick. – Wird diese Forderung aber von außen an einen Menschen herangetragen, kehrt sich die Forderung ohnehin schnell um. Denn, wer von anderen völlige Unfehlbarkeit fordert, muss nach eigenem Urteil selbst unfehlbar sein! Doch es geht hier weder um Unfehlbarkeit noch darum, Fehlverhalten nur bei anderen suchen zu müssen. Wesentlich ist es aber, sich jederzeit zu bemühen, ein auch im letzten Augenblick noch verantwortbar erscheinendes Leben zu führen. Und dabei hilft auch Kritik von außen.

Rechte von wirtschaftlichen Verhältnissen abhängig

Von diesem Ausflug zum Grundsätzlichen zurück zum Handeln im Alltag. Da können genannte Forderungen an Kritiker schnell dreiste Züge bekommen. Bei manchem Verhalten kommt es in unserer materiellen Gesellschaft auch auf die persönlichen materiellen Möglichkeiten an. Wer mit ALG II auskommen muss, wird sich bei seinen Lebensmitteleinkäufen kaum auf Bio- und Transfair-Produkte beschränken können – jemand mit einem fünfstelligen Monatseinkommen eigentlich schon. Hier würde die Forderung also in eine Oligarchie führen, in der die Rechte des einzelnen Menschen von dessen wirtschaftlichen Verhältnissen abhängen und nicht mehr von seinem Recht, das er als in diese Welt geborener Mensch besitzt! Das scheinen einige der derzeit politische Verantwortung tragenden Menschen (und ihre Wähler) tatsächlich im Schilde zu führen. Richtig ist es deshalb dennoch nicht.

Kritik hilfreich und notwendig

Es bleibt also festzuhalten: die Kritik der „Moralisten und Bedenkenträger“ ist nicht nur zulässig, den Finger immer wieder in die Wunde zu legen ist meist sogar hilfreich, häufig sogar notwendig! Die Forderung kann also nicht lauten: Mach erst mal selbst alles besser (während wir weiter unser bequemes, verantwortungsloses Leben leben). Sondern sie sollte vielmehr lauten: Last uns das erkannte Problem gemeinsam angehen! Nur so sind für alle Menschen gangbare und zumutbare Wege zu finden.

Wir können aber auch jede Mahnung in den Wind schlagen. Nur dann müssen wir auch bereit sein, mit den Konsequenzen zu leben (und am Ende zu sterben) – Konsequenzen für uns, Konsequenzen für andere Menschen in der Welt und Konsequenzen für unsere Kinder und Kindeskinder in der Zukunft!

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Weitere Informationen zu Tolstoi (Bild 1) und Bruno (Bild 3) finde sich zum Beispiel bei Wikipedia.

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Gedanken zum Zeitgeist

In den Gedanken zum Zeitgeist erscheinen in loser Folge kritische Kommentare zur aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung in Deutschland und der Welt. Die einzelnen Gedanken zum Zeitgeist fokusieren in der Regel ein Thema und setzen auch unterschiedliche Schwerpunkte.  Grundsätzliche Standpunkte wie auch der philosophische Unterbau werden dabei nicht jedes Mal neu dargelegt. Für ein besseres Verständnis der Basis der geäußerten Kritik ist es also sinnvoll, nach und nach alle Gedanken zum Zeitgeist zu lesen und auch die Seite Ostfalen-Spiegel.

I. Tapfer sterben für …

II. Der Finger in der Wunde

III. Die Demokratie lebt vom Diskurs

IV. Mehr Schein als Sein

V. Begründung einer Hoffnung

VI. Wer das Geld hat –

VII:.…

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Juli 24

Mitteilungen aus der Redaktion

Veröffentlichung von Pressemitteilungen gesellschaftskritischer Organisationen

Mitteilungen aus der Redaktion

Wolfenbüttel, 24.07.2010. (re) Da die zur Verfügung stehende Zeit für breiter recherchierte Hintergrundartikel unverändert knapp bemessen ist, wird der Informationsgehalt des Ostfalen-Spiegels künftig auf andere Weise aufgewertet. Dafür werden ab sofort neben den bereits regemäßig veröffentlichten Presseerklärungen von Greenpeace Deutschland auch verstärkt Pressemitteilungen von anderen namhaften die Gesellschaft kritisch begleitenden Organisationen veröffentlicht. Gerade diese Informationen finden nicht immer, nicht vollständig oder nur am Rande den Weg in die Tageszeitungen.

Selbstverständlich wird es daneben weiterhin kritische Kommentare und beachtenswerte Buchvorstellungen geben. Aber auch Berichte über interessante Wanderungen oder andere Freizeitaktivitäten sowie der eine oder andere Hintergrundartikel werden den Weg in dieses Internet-Magazin finden.

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Dezember 6

Ostfalen-Spiegel

„Aufklärung ist der Auszug des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit … Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Immanuel Kant (1783) [1]

Ostfalen kritisch im Blick

In eigener Sache


Wolfenbüttel, Januar 2010. (re) Der Ostfalen-Spiegel ist ein bis auf weiteres ehrenamtliches Medienprojekt. Er will Politik und Gesellschaft einen Spiegel vorhalten, aber auch einfach Informationen weiter reichen. Damit soll der Blick auf Fehler und Missstände gelenkt werden, selbstverständlich aber auch auf positive Entwicklungen und Ereignisse. Wie der Name Ostfalen schon andeutet, wird sich der Schwerpunkt der Berichterstattung grob gesagt in dem Gebiet zwischen Leine, Elbe, Saale und Unstrut befinden. Die Lüneburger Heide im Norden und der Harz im Süden bilden dabei die markantesten Landschaften. Durch den Standort der Redaktion bedingt wird das Braunschweiger Land zunächst stärker repräsentiert sein als andere Gebietsteile. Es werden allerdings auch Themen behandelt, die nicht allein die Region betreffen.

Internet-Magazin

Das Medienprojekt Ostfalen-Spiegel hat das Ziel, ein umfassendes Internet-Magazin zu schaffen, in welchem sich irgendwann die ganze Region mit all ihren Facetten wieder findet. Insofern ist der Ostfalen-Spiegel nicht einfach ein Blog, auch wenn die Blog-Software WordPress verwandt wird. Vielleicht trifft die Beschreibung „blogartiges Internet-Magazin“ auf das Projekt ganz gut zu. Mit dieser elektronischen Zeitschrift sollen wichtige und interessante Informationen verteilt werden. Die Redaktion will vor allem fundierte und interessante Hintergrundinformationen liefern. Aber auch die Berichterstattung über aktuelle Ereignisse wird mitunter eine Rolle spielen. Dabei sollen politische, gesellschaftliche und historische Gesichtspunkte in allen Beiträgen eine Rolle spielen. Inhaltlich soll sich aber die gesamte Gesellschaft bis hin zu Kultur, Sport und Freizeit wiederfinden.

Unabhängiger, kritischer Informationsdienst

Der Ostfalen-Spiegel will ein unabhängiger und überparteilicher, kritischer Informationsdienst sein. Die Informationen sollen möglichst objektiv dargeboten und mit journalistischer Sorgfalt recherchiert werden. Der Ostfalen-Spiegel kann und will dabei aber nicht die Tageszeitungen ersetzen. Ziel ist es vielmehr, die vorhandene Berichterstattung zu ergänzen. Geplant sind zusätzliche Mitteilungen zur vorhandenen Berichterstattung oder die Hervorhebung wichtig erscheinender Informationen sowie auch kritische Hintergrundberichte zu ausgesuchten Themen. Mitunter wird daneben die Berichterstattung der Zeitungen selbst kritisch begleitet. Dabei wird auch Position bezogen. Insofern findet die Berichterstattung von einem bestimmten politischen und gesellschaftlichen Standort aus statt. Die Freiheit und Gleichwertigkeit jedes einzelnen Menschen, die Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen, die Gleichberechtigung aller Menschen, Vernunft als oberstes Erkenntnisvermögen jedes einzelnen Menschen, wirkliche Offenheit und Toleranz auf der Grundlage der vorgenannten Prinzipien, eine demokratische Gesinnung und eine kritische und verantwortungsbewusste Grundhaltung bilden die Basis dieses Medienprojekts. Dabei bleibt aber die Fehlbarkeit und Unvollkommenheit jedes einzelnen Menschen im Bewusstsein.

Der Aufklärung verpflichtet

Der Ostfalen-Spiegel fühlt sich der Aufklärung in mehrfachem Sinne verpflichtet. Im Ganzen ist er ein Versuch, der Aufklärung im Sinne Immanuel Kants [1] Vorschub zu leisten. Er will also die Emanzipation des einzelnen Menschen durch seine Informationen unterstützen; ihn dabei aber auch immer wieder an seine Verpflichtungen gegenüber den anderen Menschen erinnern. Durch seine Informationen und seine Bereitschaft, sich Themenanfragen aus der Leserschaft anzunehmen, will der Ostfalen-Spiegel aber auch einen Beitrag zur Allgemeinbildung leisten, also einer aus dem Zeitalter der Aufklärung hervorgegangenen Forderung. Dafür sind im Text auch immer wieder Verweise (Hyperlinks) hinterlegt, die häufig auf passende Seiten der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia führen. Und der Ostfalen-Spiegel will sicher das eine oder andere Mal auch über gesellschaftlich wichtige Ereignisse, Handlungen und Zustände aufklären.

Erste Veröffentlichungen in einer Startphase

Der Ostfalen-Spiegel wird anfänglich von einer sehr kleinen Redaktion in der Freizeit erstellt. In der Startphase finden sich deshalb zunächst nur wenige Veröffentlichungen auf dieser Internetseite. Auch werden aus zeitlichen Gründen kommentierende Beiträge überwiegen. Entsprechend mögen die Beitäge anfangs auch etwas zusammenhanglos erscheinen. Mit der Zeit werden sie aber hoffentlich zu einem Ganzen zusammen wachsen. In dieser Startphase ist der Ostfalen-Spiegel somit sicher noch einer starken Veränderung unterworfen. Sowohl Inhalt als auch Gestaltung der Informationen können also noch stärker variieren.

Beiträge ausdrücklich erwünscht

Die Auswahl der Themen erfolgt durch die Redaktion. Beiträge, Anregungen und Anfragen aus der Leserschaft sind aber ausdrücklich erwünscht. Sollte sich das Projekt etablieren können, soll dies den Ostfalen-Spiegel auch zu einem lebendigen Medium machen und dafür sorgen, dass über Themen berichtet wird, die die Leserschaft interessieren. Über die Kommentarfunktion sollen entsprechend auch Diskussionen geführt werden.

Damit sich die Seite schon bald mit Inhalten füllt, ist auch eine Erweiterung der Redaktion erwünscht. Als Basis für eine Mitarbeit in der Redaktion müssen sich Interessierte mit dem hier dargestellten Selbstverständnis des Ostfalen-Spiegels identifizieren können. Der Ostfalen-Spiegel will kritisch sein, nicht um jeden Preis radikal. Außerdem sollten Interessierte einen verständlichen Schreibstil beherrschen. „Bewerbungen“ sind gegebenenfalls bitte an die Redaktion zu richten.

Dass nur auf der Basis gesicherter Informationen und vertrauenswürdiger Quellen berichtet werden soll, versteht sich von selbst.

Im Übrigen gilt:

„Demokratie wächst mit dem Denken des Volkes. Ohne dieses ist sie eine entsetzliche Täuschung. Dass die Entwicklung der Urteilskraft möglich ist, ist die Idee der Demokratie.“

Karl Jaspers [2]

Ergänzung

Wolfenbüttel, 23.07.2010. (re) Dieser Artikel stellt das Selbstverständnis des Ostfalen-Spiegels dar. Weiter werden die geplanten Aktivitäten und Ziele sowie deren Umsetzung beschrieben. Der Artikel ist dabei der Stand vom Beginn des Projekts im Herbst 2009 bis zur letzten Überarbeitung Anfang Mai 2010. Bisher ist der Artikel textgleich mit der gleichnamigen Seite. Künftige Änderungen werden nur noch an der Seite vorgenommen und gegebenenfalls in gesonderten Beiträgen berichtet.

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[1] Kant, Immanuel: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“, Berlinische Monatsschrift, Dezember 1783, S. 516. Zitiert nach Kant, Erhard, Hamann u. a.: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Stuttgart: Reclam, 1992, S.9 [auch Projekt Gutenberg].

[2] Jaspers, Karl: Freiheit und Wiedervereinigung. Zitiert nach: Jaspers, Karl: Von der Weite des Denkens: Eine Auswahl aus seinem Werk. München: Piper, 2008, S. 138.

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